IZ hielt Muslimhasser für Verbündeten bei Werbung um Goldwährung

Zürich (BZZ) – Desinformation oder Unwissenheit und Ignoranz, oder alles drei zusammen? Die Islamische Zeitung ist Opfer von Muslimhassern geworden. „Drei Schweizer Nationalräte haben eine Gesetzes-Initiative ein­gereicht, die vorsieht eine ­offizielle Goldwährung in der Schweiz ­einzuführen.“ Dies berichtete am 30.5.2012 die Islamische Zeitung (IZ). In der gedruckten Ausgabe vom Juni 2012 wurden dann auch die Initiatoren erwähnt, im Kontext mit der vom Verleger und der Redaktion immer wieder propagierten Einführung einer globalen Goldwährung. Zitat aus der IZ: „Wir wollen unsere Ideen auf die Strasse bringen“, teilten die Initiatoren um die Nationalräte Ulrich Schlüer und Lukas Reimann der Presse mit.“

IZ-Autor Malik Özkan hatte peinlich schlecht recherchiert: bei den Mitkämpfern an der Goldfront handelt es sich nämlich um ausgesuchte „Muslimfresser“. Schlüer war u.a. Mitinitiator der Volksinitiative, die in der Schweiz zum Verbot der Minarette führte. Im Februar 2010 wurde er vom Dachverband der Genfer Muslime angezeigt, weil er in der von ihm verlegten «Schweizerzeit» einen Artikel abdruckte, in dem die «Massenheimschaffung» von Muslimen gefordert wurde. Der Fall ist vor Gericht noch hängig. Schlüer ist entgegen der Darstellung der IZ auch kein Nationalrat (Abgeordneter) mehr. Er wurde im vergangenen Herbst abgewählt.

Jetzt kommt der rechtsradikale Politiker und Verleger der „Schweizerzeit“ erneut in das Visier der Staatsanwälte. In einer Schmähschrift goss Schlüer „gröbste Verachtung und Erniedrigung über Palästinenser» aus. U.a. bezeichnet Schlüer die palästinensischen Flüchtlinge als „Abschaum“, die sich bisweilen „wie Tiere verhielten“. Über die Anzeige gegen Schlüer wird das Bundesstrafgericht entscheiden, wie es bei der Zürcher Staatsanwaltschaft auf Anfrage heisst. Bis dahin dürften noch ein paar Monate vergehen.

Der Basler Publizist und Muslim Peter Ziegler hatte IZ-Chefredakteur Sulaiman Wilms sofort auf den Missgriff seines Blattes  hingewiesen. Er schrieb: „Es ist unerträglich, dass die IZ die rechtsradikalen Hetzer und Islamhasser der SVP um Minaretttöter Schlüer auf der jüngsten Titelseite zitiert.“ Wilms zeigte weder Einsicht noch gab es eine Entschuldigung, er fühlte sich von Ziegler gekränkt: „Es ist ja nicht das erste Mal, dass sie schlecht über andere reden.“ Peter Ziegler will jetzt als Mitglied der VVN Bund der Antifaschisten verstärkt vor den Schweizer Anti-Islamisten warnen. „Die Islamische Zeitung ist dazu offenbar nicht in der Lage. Sie ist den Schweizer Muslimen in den Rücken gefallen und sollte künftig aufpassen, wen sie zu Mitstreitern ihrer Gold-Propaganda macht.“

Quellen: Der umstrittene Artikel in der Islamischen Zeitung (204. Ausgabe Juni 2012)
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Rassismusverdacht-Strafanzeige-gegen-Schlueer/story/29988627 http://www.bluewin.ch/de/index.php/1925,644432/Asylbewerber_Abschaum_genannt_-_Anzeige_gegen_Ulrich_Schl%C3%BCer/de/news/regio/zurich/