Weltweit islamischer Lifestyle auch für Nicht-Muslime

Dubai (BZZ) – Auf den ersten Blick klingt es wie die Quadratur des Kreises, doch es ist ein weiterer Teil der „Dubai Vision“, für die scheinbar nichts unmöglich ist. Das jüngste Projekt des Gastronomiekonzerns „Almulla Hospitality“ will modernen Lifestyle mit den ethischen Regeln des Islam verbinden und mit einem Budget von zwei Milliarden US-Dollar eine inter­na­tionale Hotelkette mit etwa 90 Hotels schaffen. Zielgruppen sind nicht nur muslimische Geschäfts­reisende und Urlauberfamilien sondern auch nicht-muslimi­sche Kunden, die Wert auf Seriosität und ethische Kompetenz ihres Domizils legen.

Aufsichtsratsvorsitzender Abdulla Mohamed Almulla, hat jetzt angekündigt, während der im Mai in Dubai stattfindenden arabischen Konferenz der Hotelinvestoren würden die Details des Plans bekannt gegeben, der eine weltweit agierende islamische Hotelkette unter der Regie eines gemeinsamen Scharia-Boards (islamrechtliches Aufsichts­gremium) vor­sieht. Vor institutionellen Investoren und einzelnen arabischen Großanlegern werden dann die drei Hotel-Brands Cliftonwood, Adham und Wings präsentiert, die allesamt nach universellen islamischen Codes arbeiten sollen. Das heißt, es wird in den Hotels kein Alkohol angeboten, rauchen ist unerwünscht und die angebotenen Speisen entsprechen den Halal-Vorschriften der Muslime. In weniger als einem Jahrzehnt wurde bei uns am Golf eines der weltweit am schnell­sten wachsenden Wirtschaftsgebiete geschaffen und sein Kern ist das Investment in unsere Gastlichkeit”, sagte Almulla in Dubai vor Medienvertretern: „Die islamische Hotelkette ist die neue Welle, die jetzt kommt. Bisher sei der Markt für islamische Hotels zersplittert gewesen, doch jetzt sei die Zeit gekommen für eine professionell gemanagte internationale Hotelkette, die mit islamischen Prinzipien operiere.

Aufgrund letzter Umfragen gibt es alleine in der Tourismusbranche des Mittleren Ostens bis 2020 einen Investitionsbedarf von 3 Billionen US-Dollar, darunter für 900 neue Hotels. Der Almulla-Mischkonzern zielt nach eigener Darstellung darauf ab, zwischen fünf und zehn Prozent dieses Wachstums einzufangen, d.h. zwischen 45 und 90 Hotels zu errichten. Zur Finanzierung plant die Gesellschaft ein Portfolio, das Management­verträge, Joint Venture Investments und ausgewählte Akquisitionen in der ganzen Welt einschließt, wobei eine Vielfalt an Anlagestrukturen benutzt werden soll, einschließlich Equity Funds. In jedem Fall aber soll auch dies schariakonform geschehen, d.h. unter Beachtung des islamischen Zinsverbots. Die ersten von „Almulla Hospitality“ geplanten Projekte sollen in Saudi-Arabien, den Verei­nig­ten Arabischen Emiraten, Jordanien, Ägypten, Malaysia und Thailand ent­stehen.

Schon jetzt hält der Konzern aber auch Umschau für geeignete Standorte in Europa. Almulla glaubt, dass es ein riesiges, noch unangezapftes Potential für einzig­artige islamische Hotels gibt. Immer mehr Muslime und ihre Familien würden nicht mehr nur aus religiösen Gründen reisen, sondern wegen des Geschäftes und in ihrer Freizeit. “Der muslimische Reisemarkt wächst wegen zunehmenden Reichtums der Muslime weltweit, und er verbindet sich mit bewusstem Lifestyle. Mit 10% ist er einer der am schnellsten wachsenden Teile des Welttourismusmarktes”, sagte er den Journalisten. Es gibt individuelle islamkonforme Hotels überall in der Welt, aber unser Marken­vorschlag ist international, ob das Land nun muslimisch ist oder nicht, damit Gäste von unserer universalen Beständigkeit überzeugt sein werden,” erklärte der Konzernchef. Außerdem werden unsere Hotels den Nichtmuslimen auch wegen ihrer gesellschaftlich verantwortlichen Kultur zusagen. Gastfreundschaft ist ein wesentlicher Teil der islamischen Kultur und unseren Hotels werden nicht nur der muslimischen Community, sondern Mitgliedern jeder anderen Religion und Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen einen einmaligen Service anbieten“.

Die Rechnung der Hoteliers aus den Emiraten ist bisher aufgegangen. Nicht nur die Zuwachsraten an Gästen, die für Urlaub, Vergnügen und Shopping an den Golf reisen, sind beeindruckend. Die Golfstaaten selbst sind ein florierender Reisemarkt. Reisende aus den Ländern der GCC-Wirtschaftszone geben derzeit jährlich 12 Milliarden USD auf Urlaubsreisen aus und dieser Betrag wird bis 2010 jährlich um 5,5 % wachsen und nach Schätzungen der World Travel Orga­ni­sation 44,8 Milliarden USD erreichen. Saudi-Arabien ist jetzt schon der größte Reisemarkt im Mittleren Osten, und dort besteht noch großer Nachholbedarf. 6,7 Milliarden USD lassen sich die Touristen aus dem Königreich jährlich ihre Auslandsreisen kosten, hinzu kommen die 4,9 Milliarden USD von Urlaubern aus den Emiraten. Pro Durchschnitt gibt jeder Golfaraber auf seiner Urlaubsreise 1´700 USD aus, 500 USD mehr als der Durchschnitt in der EU.


Quelle: http://almullatravels.com/about_us.htm


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7.3.2008 / 011