Erstes Standardwerk für Islamic Finance

Zürich (BZZ) – Michael Saleh Gassner, deutscher Islamic Finance-Experte und nach dreijährigem Aufenthalt am Golf und in Saudi-Arabien inzwischen für die Schweizer Privatbank Sarasin in Zürich tätig, schrieb zusammen mit dem Co-Autor Philip Wackerbeck das erste deutsche Fachbuch über islamgerechte Finanzierungen, Finanzanlagen und Versicherungen. Das Buch wurde inzwischen zu einem „MUST“ für Bankkaufleute. Auch die renommierte Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) sowie getAbstract empfehlen es. getAbstract als weltweit grösster Anbieter von Businessbuch-Zusammenfassungen sieht das Buch auf dem Schreibtisch von allen Finanzdienstleistern, die ihr Produktportfolio und ihre Kundenbasis erweitern wollen. Die Meinung der NZZ: „Einen Experten für Islamic Finance ersetzt das Buch zwar nicht, für einen umfassenden ersten Überblick aber eignet es sich bestens.“

Link zur Buchbesprechung der NZZ

04.10.2008 / 109

Rezension von Peter Ziegler für „Amazon“:

Endlich ein professionelles deutschsprachiges Fachbuch

Nachdem die britische und die französische Regierung inzwischen die gesetzlichen Bedingungen für ein chancengleiches Islamic Finance (IF) in ihren Ländern geschaffen haben, fällt das deutsche Defizit immer drastischer ins Auge. Literatur über IF ist (abgesehen von arabischen Standardwerken) meist nur in Englisch erhältlich. Deutschsprachige Fachbücher wie das vor fünf Jahren von der UBS finanzierte Büchlein über Islamic Banking in der Schweiz bleiben entweder in den Anfängen stecken („Islamic Finance verbietet Schweinefleisch und Alkohol“) oder es handelt sich um akademische Spezialliteratur, wie die verdienstvolle aber reichlich exotische Studie über die muslimischen Kaufleute in der islamischen Diaspora von Südafrika von Vanessa Steinmayer. Meist fällt auf, dass die islamrechtlichen Erklärungen in der seltenen deutschen Literatur mehr oder weniger aus einem englischen Standardwerk abgeschrieben worden sind. Das ist bei Gassner/Wackerbeck nun überhaupt nicht der Fall. Als deutscher Bankkaufmann, der vor Jahren zum Islam konvertiert ist und der mehrjährige Berufserfahrungen in London, am Golf und in Saudi-Arabien hat, wirkt Michael Saleh Gassner nicht nur glaubwürdig, er hat auch kompetent eine Wissensbasis erarbeitet, auf der er später mit pragmatischen Beispielen und dem Hinweis auf ständig neu zu entwickelnde Finanzprodukte der islamischen Banken aufbaut. Brandneu ist das Thema der schariakonformen Versicherungen, die erst in jüngster Zeit entstanden sind. Bezeichnend, dass sie u.a. vom deutschen Allianz-Konzern stammen, der sie aber im Heimatland nicht anbietet. In diesem Bereich dürfte dieses deutschsprachige Fachbuch erstmalig sogar die angloamerikanischen Publikationen überholen. Wer über den Islam reden möchte, sollte seine eigene Kultur und Religion kennen. Das gilt in übertragenem Sinn auch für dieses Standardwerk. Wer sich so gar nicht im westlichen Bankenwesen auskennt, der wird von Gassner/Wackerbeck überfordert werden. Freilich muss der Leser oder die Leserin vor der Lektüre weder eine mehrjährige Bankenlehre machen noch Islamwissenschaft studieren. Es reicht, wenn bei der Lektüre ein Laptop neben dem Buch steht, auf dem in Wikipedia nachgeschaut werden kann, was einschlägige Begriffe wie z.B. Scharia bedeuten. Leider tun sich Deutsche, Österreicher und Schweizer besonders schwer, angesichts der in den Medien des Mainstream vorherrschenden Islamphobie, vorurteilslos über Islamic Finance zu urteilen. Nach der globalen Finanzkrise liegt das Buch aber nun doch im Trend, machte doch Anfang Oktober 2008 der amerikanische Business-Sender „Bloomberg“ auch in deutscher Sprache Werbung für „Sukuk“, die islamischen Anleihen. Ansonsten kann dem Fachbuch über IF auch didaktisch eine gute Note gegeben werden.